Willkommenskultur Bonn-Tannenbusch: Schaukästen als Blickfang

Wie bringen wir Menschen, die auf der Suche sind, das vielfältige Angebot unserer Kirchengemeinde nahe? In Bonn-Tannenbusch nehmen die Gemeindemitglieder als nächste Maßnahme ihre Schaukästen in den Blick. Anregungen zum Überdenken der eigenen Schaukästen gibt Kristell Köhler (Arbeitsfeld I, (Geistlicher) Kulturwandel und Vertrauensarbeit und Begleiterin der Pilotprojekte im Bereich Willkommenskultur) in ihrem Blogbeitrag.
Wie gelingt es uns, mit unserer Botschaft dort sichtbar zu sein, wo die Menschen sind? Diese Frage stellt sich sicher so manche Pfarrei und Gemeinde. Schließlich gibt es unglaublich viel quirliges, buntes, engagiertes Leben rund um unsere Kirchen und die verschiedenen kirchlichen Einrichtungen. Und es gibt Menschen, die auf der Suche sind: nach einer Gemeinschaft, die im Glauben trägt, nach konkreter Hilfe in Notlagen, nach einem Chor, einer Jugendgruppe, einem Angebot für junge Familien.
Wie aber kommen „Angebot und Nachfrage“ zusammen? Wie werden die Menschen in einem Sozialraum auf die Angebote und Einrichtungen einer Kirchengemeinde aufmerksam?
Unsere Pilotpfarrei Thomas Morus in Bonn-Tannenbusch beschäftigt sich derzeit sehr intensiv mit dieser Frage. Um dem großen Ziel einer effektiven und zielgerichteten Öffentlichkeitsarbeit näher zu kommen und die Menschen im Bonner Norden neugierig zu machen auf das vielfältige kirchliche Leben, haben wir uns Etappenziele gesetzt.
Im Blick: Schaukästen als „Hingucker“ in den Pfarreien
Nach einem ersten Überblick über die unterschiedlichen Kommunikationswege der Pfarrei stellen wir hier nun zunächst die Schaukästen in den Fokus. Schließlich haben sie das Potential, echte Hingucker zu sein: Hier können Informationen analog und im Vorbeigehen abgerufen werden, hier sehen Passanten auf einen Blick, wie vielfältig aktiv eine Gemeinde ist, hier können Themen plakativ positioniert werden!
1. Schritt Bestandsaufnahme: Wo gibt es bereits Schaukästen in unserer Pfarrei, an welchen Orten fehlen sie?
Um in der Pfarrei Thomas Morus die Schaukästen zu einladenden Informationsorten werden zu lassen, haben wir in einem ersten Schritt eine Erkundungstour gestartet. Dazu sind die Mitglieder unserer kleinen Arbeitsgruppe aus dem Pfarrgemeinderat (zwei ehrenamtlich Engagierte und zwei Mitglieder des Pastoralteams) bewusst durch die Viertel gefahren und haben sich die vorhandenen Schaukästen angesehen. Die Ehren- und Hauptamtlichen markierten die Standorte dann gemeinsam auf einer großen „Landkarte“ und dort wurden die Informationen zusammengetragen.
Dabei ließen sich schnell erste Bedarfe entdecken und Schlussfolgerungen ziehe:
- So ist zum Beispiel in Bonn-Buschdorf in den vergangenen 10 Jahren ein Neubaugebiet entstanden – bisher gibt es dort aber keine Möglichkeit, die Angebote der Gemeinde präsent zu machen.
- Oder wir stellen fest, dass ein existierender Schaukasten genau dort steht, wo viele Jugendliche vorbeikommen – hier müssen vor allem die Angebote für junge Menschen gut positioniert werden.
- Manche Schaukästen sind von ihrem Standort eher auf diejenigen ausgerichtet, die gezielt an den Kirchorten vorbeigehen, manche stehen an Orten mit viel Publikumsverkehr mitten im Viertel.

Ausrichtung der Schaukasteninhalte auf Zielgruppen, die an den verschiedenen Orten angesprochen werden können
Viele Ideen und Erkenntnisse haben wir rund um das Thema „Schaukästen“ im Bonner Norden jetzt bereits zusammengetragen, aber es gibt auch noch richtig was zu tun.
Nach der Analyse der Standorte steht als nächster Schritt ein Blick auf das an, was kommuniziert werden soll. Welche Hilfsangebote, Veranstaltungen, Einrichtungen, Gruppen gibt es eigentlich in der Pfarrei und was kann auf welche Zielgruppe hin beworben werden? Ein weiterer Schritt hin zu einer bewussten Kultur des Einladens – ich bin gespannt.