Verlauf und Beteiligungsmöglichkeiten
Die „Aktuelle Etappe“ bezeichnet den derzeitigen Abschnitt des Pastoralen Zukunftsweges. Seit Herbst 2018 arbeiten wir in diesem Rahmen ganz konkret an einem Entwurf für die zukünftige Gestalt des Erzbistums Köln. Für den Pastoralen Zukunftsweg ist es wesentlich, die Probleme und Herausforderungen der Menschen vor Ort zu verstehen. Daher wollen wir in verschiedenen Beteiligungsformaten so viele Gläubige wie möglich mit unseren Überlegungen erreichen und sie daran teilhaben lassen, gleich ob sie bereits aktiv in den Gemeinden mitarbeiten, sich enttäuscht zurückgezogen haben oder sich neu einbringen möchten.

Auf dem Pastoralen Zukunftsweg ist unser Erzbistum in den letzten Jahren wirklich in Bewegung gekommen. Eine erste Phase war gekennzeichnet durch das Nachdenken über unsere Haltungen und unsere kirchlichen Routinen und durch einen geistlichen Aufbruch. Es ist jetzt an der Zeit, gemeinsam mit Ihnen auch konkrete Schritte zu gehen. Das Ziel der „Aktuellen Etappe“ unseres Zukunftswegs ist es deshalb, eine gemeinsame Vision für das Erzbistum Köln im Jahr 2030 zu entwickeln, wie wir unter den veränderten Gegebenheiten in Zukunft Kirche sein wollen. Die Erarbeitung dieses gemeinsamen Zielbildes geschieht durch die Überlegungen in fünf Arbeitsfeldern und mit Beteiligung unseres gesamten Erzbistums.
Beginn der Aktuellen Etappe: Aufnahme der Arbeit in den Arbeitsfeldern
Zu Beginn ihrer Arbeit führten die fünf Arbeitsfelder zunächst zahlreiche Beteiligungsformate und Analysen durch. Dazu zählen etwa Workshops mit kirchlichen Gremien und Gruppen, Gespräche mit Expertinnen und Experten und eine Online-Umfrage. Durch verschiedene Formate beteiligt wurden unter anderem viele Kirchenvorstände, Pastorale Dienste, verschiedene Mitarbeitende der Pfarreien und des Generalvikariates, Katecheten und Gottesdienstbesucher.
Von Ostern bis Pfingsten 2019 wurde eine breit angelegte Online-Umfrage mit ca. 7000 Teilnehmenden durchgeführt, um die Meinung von Pastoralen Diensten, weiteren Hauptberuflichen und ehrenamtlich engagierten Getauften und Gefirmten zu den verschiedenen Themengebieten der fünf Arbeitsfelder einzuholen. So konnten offene Fragen geklärt und wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, um neue Ideen für die Zielskizze 2030 zu entwickeln.
Weitere Informationen zur Umfrage und Ergebnisse der Online-Umfrage

Diskussion erster Ergebnisse in Form der Zielskizze 2030 auf den Regionalforen
Auf Grundlage der Ergebnisse von Beteiligungsformaten und Analysen sowie der eigenen Beratungen entwickelten die fünf Arbeitsfelder (Informationen zu Aufgaben und Besetzung der Arbeitsfelder) die Zielskizze 2030. Auf drei großen Regionalforen in Köln, Euskirchen und Düsseldorf kamen im Herbst 2019 rund 1400 Interessierte aus dem gesamten Erzbistum Köln dazu ins Gespräch. Eine Skizze ist ein erster Entwurf, hat bereits einen erkennbaren Inhalt, ist aber noch veränderbar. Somit war die Zielskizze eine Vorstufe des Zielbildes 2030 für unser Erzbistum.
Fünf zentrale Fragen für die Zukunft des Erzbistums wurden in der Zielskizze behandelt:
Zentrale Themen für die Zukunft
(Geistlicher) Kulturwandel, Vertrauensarbeit
Welche geistliche Kultur soll in unserem Erzbistum herrschen?
Kirche (in ihrer ganzen Breite) vor Ort
Wie sieht die Kirche in Zukunft vor Ort aus?
Kommunikation, Dialog, Öffentlichkeit
Wie wollen wir miteinander kommunizieren?
Ausbildung & Kompetenzerweiterung
Welche Kompetenzen brauchen wir für die Zukunft?
Effizienz & Nachhaltigkeit
Welche Ressourcen haben wir zur Verfügung und wie wollen wir sie einsetzen?
Arbeiten mit Zielskizze 2030

Aufbauend auf den Inhalten der Zielskizze diskutierten die Teilnehmenden im Plenum und in 20 verschiedenen Workshops über Fragen wie: Wie wird die Kinder- und Jugendarbeit in den nächsten Jahren weiterentwickelt? An welchen Stellen können wir verstärkt Schöpfungsverantwortung übernehmen? Wie kann eine hinreichende Qualifikation von Ehrenamtlichen aussehen?
Alle Rückmeldungen der Teilnehmenden wurden gesammelt, aufbereitet und bei der weiteren Arbeit der Arbeitsfelder mitbedacht.
Links Regionalforen
Regionalforen im Erzbistum Köln 2019 – ein Rückblick
Eindrücke vom Regionalforum in Köln
Fokusteams arbeiten am Zielbild 2030
Nach den Regionalforen wurden kleine, gemischte Gruppen (sogenannte Fokusteams) eingesetzt, um unter Berücksichtigung des vielfältigen Feedbacks zur Zielskizze die verschiedenen Elemente dieser weiterauszuarbeiten. Die Kleingruppen und Fokusteams waren zusammengesetzt aus Mitgliedern der Arbeitsfelder, dem Generalvikariat und der Fläche. Die Teammitglieder wurden dabei punktuell von Beraterinnen und Beratern inhaltlich unterstützt. Seit November 2019 arbeiteten insgesamt 32 Fokusteams in zwei zeitlich aufeinanderfolgenden „Wellen“: Die bearbeiteten Themen bauen häufig aufeinander auf wurden daher zum Teil nacheinander bearbeitet. Vor dem Start der Fokusteams der „zweiten Welle“ wurden die Ergebnisse der „ersten Welle“ ausgiebig in den unterschiedlichen Gremien des Projektes beraten. Die regelmäßigen Treffen der Arbeitsfelder endeten zum Juli 2020, die Mitarbeitenden sind aber auch darüber hinaus in die Arbeit auf der Aktuellen Etappe eingebunden.
Besetzung der Fokusteams (1. Welle)
Besetzung der Fokusteams (2. Welle)
Besetzung der Fokusteams (Welle 2b)
Themen der Fokusteams
Zur Festlegung der durch die Fokusteams bearbeiteten Themen wurden alle in den Arbeitsfeldern besprochenen Themen zusammengetragen und durch die Arbeitsfeldleitungen sowie das Projektteam systematisiert. Es folgte ein Abgleich mit den Rückmeldungen der Beteiligungsformate, v.a. der Regionalforen. Basierend darauf wurden Themen ergänzt, die bis dorthin nicht oder nicht ausreichend beleuchtet worden waren. Hier sind etwa die Themen Schöpfungsverantwortung und Diakonie zu nennen, für die in der Folge jeweils ein eigenes Fokusteam eingerichtet wurde. Nach erfolgter Sichtung priorisierten Projekt- und Lenkungsteam die gesammelten Themenfelder, und legten anschließend den inhaltlichen Zuschnitt der Fokusteams fest.
Der Zwischenstand der Arbeitsergebnisse, der das Leben vor Ort – die „Pfarrei der Zukunft“ – betrifft, wurde im Herbst 2020 auf den Seelsorgebereichsforen mit Interessierten aus dem gesamten Erzbistum Köln diskutiert.

Seelsorgebereichsforen zur „Pfarrei der Zukunft“ im Herbst 2020
In 175 von insgesamt 180 Seelsorgebereichen des Erzbistums Köln fanden im September und Oktober 2020 dezentrale Seelsorgebereichsforen statt, um über die Pfarrei der Zukunft zu beraten. Bei den öffentlichen Treffen sahen sich die Teilnehmenden nach einer Begrüßung durch Generalvikar Dr. Markus Hofmann und Vertreterinnen und Vertretern der fünf Arbeitsfelder zunächst ein Video zur „Pfarrei der Zukunft“ an. Das Video erläuterte den aktuellen Stand der Überlegungen zum Glaubensleben vor Ort und informierte damit über Themenbereiche wie das kirchliche Leben in den Pfarreien, die Förderung und Entwicklung von Engagement aus dem Glauben heraus oder eine Willkommenskultur in den Gemeinden.
Im Anschluss kamen die Teilnehmenden – ob digital per Videokonferenz oder bei einem persönlichen Treffen vor Ort – über die Inhalte ins Gespräch. Alle Fragen und Anregungen wurden dokumentiert und bei der weiteren Ausarbeitung des Zielbildes 2030 mitbedacht. Auf viele Fragen gingen Generalvikar Dr. Markus Hofmann und die Arbeitsfeldmitglieder in einer zweiten Live-Schaltung nach der Beratung vor Ort ein.
Abschluss der Seelsorgebereichsforen: Das Ziel im Blick – die Kirche vor Ort der Zukunft
Seelsorgebereichsforen: Am häufigsten gestellte Fragen zur Pfarrei der Zukunft
Seelsorgebereichsforen: Auswertung der Antworten auf die offene Frage
Das endgültige Zielbild wird im Anschluss an die Seelsorgebereichsforen weiter ausgearbeitet und danach Kardinal Woelki zur Entscheidung vorgelegt. Nach der Aktuellen Etappe beginnt ein neuer Abschnitt auf dem Pastoralen Zukunftsweg: In der Umsetzungsphase werden wir gemeinsam neue Ansätze auf Basis des Zielbildes entwickeln und so in vielen lebendigen Gemeinden nah bei den Menschen sein, unseren Glauben leben und feiern und das Evangelium mit allen Menschen teilen.